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 Liebe JAIG-Freundinnen und Freunde,news149 05

ein bisschen Fruehling haben wir in den letzten Tagen bereits spueren koennen. In den Gaerten bluehen schon die ersten Fruehlingsboten in weiss, zartlila, gelb und rosa. Und die Bienen und Hummeln sind bereits fleissig im Einsatz, die Mari­en­kaefer kommen auch s#589 DL7KK VK2IAV Karl Protzechon aus ihren Verstecken und sonnen sich. Die Voegel singen schon ihre „Liebeslieder“ und su­chen Moos und trockene Grashalme fuer ihre Nester. Es ist einfach schoen, das alles zu beobachten – gerade in den noch immer sehr schwierigen Zeiten. Wir alle wuenschen uns doch nichts sehnlicher, als dass es nun wirklich trotz Mutationen vorangeht und endlich mal die „Zwangsjackenzeit“ vorbei ist.

Und allen Freundinnen und Freunde, die uns mit einer Spende geholfen haben, sagen wir

herzlichen Dank, thank you very much, mercie beaucoup,
muchisimas grazias, grazie mille.

Ihr seid einfach „Spitze“.
Unsere naechsten News sind wieder eine Jubilaeumsausgabe, wir haben die 150 erreicht!
Wir freuen uns sehr, wenn Ihr uns dazu Beitraege sendet.

 

 


 

Antarctic-Expedition mit der MS Vistamar
Amateurfunk in und aus der Antarktis Kurzer Erlebnisbericht

news149 06#589 DL7KK VK2IAV Karl Protze

 

news149 07Vom 3. Januar bis zum 18. Januar 2004 war ich mit der MS Vistamar im Gebiet der westlichen Antarktis unterwegs. Die Schiffsroute verlief zunaechst vom chilenischen Punta Arenas auf Feuerland nach Ushuaia. Die ar­gentinische Stadt Ushuaia ist die suedlichste Stadt der Welt und wird scherzhaft auch ”World’s End", also das Ende der Welt, genannt. Dann nahmen wir Kurs auf das bekannte Kap Horn und gelangten ueber die beruechtigte Drake Passage zur argentinischen Station Almirante Brown. Die derzeit unbesetzte Station liegt auf der Position 64 ° 53 ′Sued und 62 ° 52′ West am suedlichen Polarkreis.news149 02

 

Rodrigo, der Funkoffizier unseres Schiffes, MS Vistamar” erlaubte mir freundlicherweise Amateurfunkbetrieb von der kommerziellen Kurzwellenstation des Schiffes. Die Station bestand aus einem in 1-kHz Digitalschritten abstimmbaren Transceiver mit 700 Watt Ausgangsleistung, einem dazugehoerigen Antennentuner und einer sieben Meter hohen Vertikalantenne am Bug des Schiffes. Auf diese Weise konnte ich als DL7KK/mm und DL7KK/VP8/mm QRV werden. Zwischen 65 ° Sued und Elephant Island, die auf 61 °Sued liegt, waren die Funkbedingungen recht sonderbar. Ob frueh, spaet oder nachts, zu erreichen waren nur die antarktischen Lokalstationen zwischen 3 und 4 MHz, wie z. B. Esperanza, Jubany oder Baia Terra Nova (IA*0*PS). Abends waren auf 20 m nur die suedamerika-nischen Laender Argentinien, Chile sowie Brasi­lien zu hoeren. Nur zeitweise und kurz kamen auch K6 oder K7 Stationen von der Westkueste der USA durch.

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Unsere Route verlief dann weiter ueber Deception Island (eine britische Station, die nach einem Vulkanausbruch 1970 aufgegeben wurde) zur argentinischen Station Jubany, an die die deutsche Station Dallmann (Position: 62 °14′ Sued und 58 °40 ′ West) angegliedert ist. Auf Jubany befindet sich derzeit kein Funkamateur, aber wir konnten die typischen Drahtantennen mit den „open feeder“-Leitungen sehen und die Station besichtigen, die hauptsaechlich auf Fre­quenzen zwischen 3 und 7 MHz arbeitet. Auch ein Plausch mit den deutschen Wis­senschaftlern war zeitlich noch moeglich.

Danach ging es weiter in Richtung Hope Bay auf die Station Esperanza. Leider muss­ten wir umkehren, da sich Packeis gebildet hatte und der voellige Einschluss des Schiffes drohte. Eine Schramme durch einen kleinen Eisberg hat unser Schiff aber leider den­noch erlitten. Die polnische Station Henryk Arctowski am Rakusa Point (King George Island) wartete schon auf uns. Diese Station liegt auf 62 °9′ Sued und 58 ° 28 ′ West. Von dort funkte z. B. auf 7 MHz, fleissig Voytek, SP5QF (ex KG2QF) unter HFΦQF oder dem in DXer-Kreisen recht bekannten Rufzeichen HFΦPOL.

news149 15Der Empfang war recht herzlich und bei einem heissen Kaffee konnten wir eine Weile fachsimpeln. Neben der kommerziellen Station besitzt Voytek natuerlich auch typi­sches Ham-Equipment. Auch ein 4-Element 3-Band-beam lag zum Zusammenbau bereit. Hoffentlich schafft es Voytek, den Beam bis zum Beginn des antarktischen Winters aufzustellen. Der Rotor war naemlich noch nicht da und das Drehen der Antenne mit der Hand duerfte bei Schneestuermen und um die minus 30 Grad wohl etwas problematisch werden. Mit einer festen Ausrichtung der Antenne nach Norden wird es zur Not aber auch ohne Rotor klappen. Auf jeden Fall wollte Voyt5ek noch versuchen, eine nach Norden ausgerichtete, horizontale Drahtantenne (mit Direktor und Reflaktor fuer 40 m) zu errichten. Auch er be­staetigte mir, dass im Moment DX nur nachmittags und nachts zwischen auf 7 und 14 MHz und auch das nur zeitweise zu arbeiten ist. Da wir weiter in Richtung Port Stanley auf den Falkland lnseln mussten, fiel unser Abschied leider recht kurz aus. Beim Passieren der antarktischen Konvergenz hat es uns dann doch noch er­wischt. Nach einer Windstaerke von 10, also Sturm, und einer Wellenhoehe von 12 Meter waren wir froh, als wir endlich die Falkland lnseln erreichten. news149 16Hier verbesserten sich ploetzlich die Ausbreitungsbedingungen in Richtung Norden. Entsprechend den Funkwettervorhersagen ging es auch auf 20m Band wieder besser. Ein Dank noch an Guenter, HP1XVH, auf der lnsel Contadora in Panama, der mit seiner Klasse-Kurzwellenstation den gesamten Maritim-Mobil Bereich sowohl auf der Atlantik- wie auch auf der Pazifikseite bedienen kann. news149 17Ueber Westpoint Island und der Magellanstrasse fuhren wir dann wieder zurueck nach Punta Arenas. (Foto re: Loran-Anlage) Auf der Station Arctowski, Jubany, Dallmann und Esperanza sind im Moment keine Funkamateure qrv.

Auf der Deutschen Station Neumayer III ist bis Februar 2022 Theresa Thoma, DC1TH unter DP1POL oder DPOGVN qrv.

Auf der Reise waren fuer mich neben den grossartigen Naturerscheinungen vor allem die Funk­ausbreitungsbedingungen in die und aus der Antarktis von besonderem lnteresse.
Es herrschen einfach voellig andere Bedingungen, als die, die ich a l s Hochfrequenzingenieur und Funkamateur von unseren Breiten her gewohnt war. Ich nehme an, dass diese Unter-schiede mit den in der Antarktis fast senkrechten Magnetlinien des Erdfeldes, Aurora-Erscheinungen, fehlenden ionisierenden Schichten und dem wenig gebremsten ,Sonnenwind" zu tun haben konnen.

 

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Dieser Beitrag wurde in der Febr.-Ausgabe von CQ-DL (2021) veroeffentlicht. Ich denke, dieser Inhalt kann auch fuer JAIG-Mitglieder in Japan interessant sein. Deshalb habe ich ihn mit freundlicher Genehmigung des Autors, Herrn Hans Schwarz (DK5JI JAIG-Mitgl. Nr 167), uebersetzt.

 

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