News62 als PDF
Schöne Erinnerungen an .......
Copyright by T. Ohori, JRØDLU
Dieses offizielle JAIG-Logo für unser Treffen 2000 wurde von Ohori-san, JRØDLU entworfen.
Liebe JAIG-Freundinnen und -Freunde,
denkt Ihr noch gerne an Japan?
Habt Ihr ueber Eure Eindruecke und Erlebnisse schon berichtet?
Sind die Fotos "gesichtet" und geordnet und verschickt?
Wenn ja ....... dann erscheint die neue Ausgabe der JAIG-News mit der "Nachlese" .....
und die Erinnerungen kommen wieder, oder?
Wir wollen uns ganz herzlich bedanken ...... bei ......
den vielen japanischen Freunden, die sich so viel Muehe gegeben haben, uns die Zeit so schoen wie moeglich zu machen, was durchaus gelungen ist! Es ist leider nicht moeglich, alle einzeln aufzufuehren. Jeder hat sich mit sehr viel Elan und Engagement eingesetzt, einen Teil seines (nicht gerade ueppigen) Urlaubes fuer uns geopfert und sein Bestes gegeben. Besonders aber danken wir jenen Freunden, die in dieser Zeit mit grossen, persoenlichen Sorgen kaempfen mussten ....... domo arigato ........
unseren reiselustigen Freunden, die z.B. durch ihre Puenktlichkeit, den Humor, der auch bei widrigen Umstaenden nicht verloren ging, usw.... viel dazu beigetragen haben, dass alles so reibungslos ablaufen konnte ...... danke schoen.
Das Echo aus Japan ist sehr positiv, wir haben Briefe und e-mails erhalten. Der Wunsch nach Wiederholung - in 5 Jahren - war deutlich; das ist doch erfreulich - nicht wahr?
Diese Reise zum JAIG-Treffen 2000 war das bisher groesste und aufwendigste Unternehmen in der 16-jaehrigen Geschichte der JAIG.
Nun noch ein Hinweis zur EXPO 2000 Hannover, den wir von Gerda Jacobs, DL5OBK, #397 erhalten haben.
"Amateurfunk - Die Bruecke zur Welt" ..... Die Funkamateure der Region Hannover haben fuer die Gaeste der EXPO-Stadt einen Infomartionsservice und Treffpunkt eingerichtet.
HAM Meeting EXPO 2000 @ IBM Klub Hannover.
Ansprechpartner: Karlo Schaper, DD7OI
de DF2CW
Japan
von Thomas Krüger, DH5MM, #190
Nebel gleich verbarg ein Schleier der Mystik und Exotik Jahrtausende lang die Inseln am anderen Ende der Welt.
Jenseits der Linie, wo Himmel und Meer sich vereinen, erbluehte unter der Sonne des fernen Ostens, dem Zugang der restlichen Welt verwehrt, ein sagenhaftes Reich. Die Chinesen nannten das Land "Chi pen", die Quelle der Sonne, fuer Marco Polo war es das legendaere "Cipangu", das Land mit Palaesten ganz aus Gold. Und die Mongolen erzaehlten von einem Volk, das als unbesiegbar gilt, weil seine Inseln unter der Schutz des Goetterwindes, des Kamikaze stehen. Die Gottheiten Izanagi und Izanami schufen dieses Inselreich, in dem die Goetter fortan in Felsen, Steinen, Waeldern, Fluessen und Seen lebten. Neben diesem traditionellem Naturglauben, dem Shintoismus, praegt der Buddhismus seit mehr als 1500 Jahren den Glauben und das Selbstverstaendnis des Volkes, einer Kultur, die dem westlichen Denken bis heute fast gaenzlich verschlossen geblieben ist. Hier unter dem Gipfel des heiligen Berges Fuji-san liegen die ca. 4000 Inseln des Landes, das seine Einwohner selbst das Land der aufgehenden Sonne nennen, Nippon. Symbol fuer das Inselreich, von dem das Licht erstrahlt, ist die rote Scheibe auf der Flagge Japans.
Tokyo, seit 1868 Hauptstadt Japans ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die 12 Mio. Metropole, die neben Mexico-City und Schanghai zu den groessten Staedten der Welt zaehlt, weckt bei vielen zu Unrecht auf den ersten Blick eher Erschrecken als Sympathie. Mehr als 22.000 km Strassen, Highways und Expressways durchkreuzen in mehreren Stockwerken ueber- und untereinander das Haeusermeer, indem bis zu 15.000 Menschen/km² leben. Damit ist Tokyo eines der am dichtbesiedelten Gebiete der Erde. Wen wundert es da, dass die Quadratmeterpreise die utopische Schallmauer von 10.000 DM schon laengst durchbrochen haben. Der Big-Ben in London, der Eiffelturm in Paris oder das Kolosseum in Rom, in Tokyo wird man vergeblich nach vergleichbaren Wahrzeichen suchen, Dennoch, Tokyo ist keine gesichtslose Stadt aus Stahl und Beton, jeder der ueber 20 Stadtbezirke hat seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter, seine Wahrzeichen und seine Reize. Im Zentrum verlaeuft wohl eine der bekanntesten Strassen der Stadt, die "Ginza". Neben zahlreichen Banken befinden sich hier die feinsten und vornehmsten Einkaufszentren, zahlreiche Restaurants, Bars und Vergnuegungsstaetten. Wenn im Reich der aufgehenden Sonne die Sonne untergeht, verwandelt sich ganz Tokyo, vor allem die Ginza, in ein leuchtend buntes Lichtermeer, in dem sich Millionen von Menschen bis in die Nacht hinein vergnuegen.
Das ganz Tokyo ein grosses Einkaufsparadies ist, zeigt sich vor allen im Stadtteil Akihabara. Akihabara, das auch als "Electronic City" bezeichnet wird, bietet in seinen Geschaeften und Kaufhaeusern die groesste und vielfaeltigste Auswahl an elektrischen und elektronischen Geraeten auf der ganzen Welt. Vom Staubsauger und der Waschmaschine ueber Stereoanlagen, Fernseher, Walkman und Videoausruestung bis hin zum neuesten Computerchip gibt es in der Electronic City alles was mit Batterien oder Strom betrieben werden kann.
Tokyo wird von drei Fluessen durchstroemt, Sumida, Arakawa und Tama, die in der Bucht von Tokyo in den Pazifik muenden.
Die alten, traditionellen Papierlampions gehoeren ebenso zum Strassenbild des modernen Tokyo wie die Hochhaeuser. Neueste Bautechnologien erlauben es, auch im Erdbeben gefaehrdeten Japan diese ueber 200m hohen Stahlkolosse zu erbauen.
Noch heute Sitz des Kaisers, ist der Palast im Zentrum des alten und neuen Tokyo fuer Besucher im allgemeinen nicht zugaenglich. Eine Ausnahme wird an dem Tag gemacht, an dem der Kaiser Geburtstag feiert.
Das kleine Fischerdorf Edo trat zum ersten Mal in das Zentrum japanischer Geschichte, als am Ort des heutigen Kaiserpalastes der Shogun Ôta Dokan eine Burg errichtete. Schon im 18. Jh. galt Edo mit mehr als 1 Mio Einwohnern als die groesste Stadt der Welt. 1868 verlegte der grosse Reformkaiser Meiji seine Residenz nach Edo, machte Edo zur Hauptstadt des Reiches und benannte es um in Tokyo.
Eine der schoensten Tempelanlagen Tokyos, der Asakusa-Kannon-Tempel, findet sich im Nordosten der Stadt. Eine mehrere hundert Meter lange Strasse, gesaeumt von kleinen Geschaeften und Laeden fuehrt zum eigentlichen Tempelbezirk. Der Tempel ist das grosse Heiligtum des buddhistischen Sho-Kannon Ordens. Im Jahr 1645 wurde er angeblich von drei Fischern angelegt, die in ihren Netzen eine Kannon Statue fanden. Nachdem man durch die mit grossen Papierlampions geschmueckten Tore geschritten ist, faechelt man sich den Rauch des heiligen Feuers zu, der nach buddhistischem Glauben reinigt, schuetzt und Glueck bringt.
Ein japanisches Sprichwort lautet: "Sag nie kekko (schoen), bevor du nicht Nikko gesehen hast". Etwa 150 km nordwestlich von Tokyo liegt das kleine Staedtchen Nikko, umgeben von Waeldern, in denen wohl einer der groessten Schaetze des Landes verborgen liegt, der Toshogu-Schrein.
Zu Anfang des 17. Jh. schufen ueber 15.000 Kunsthandwerker und Architekten den Schrein zu Ehren des verstorbenen Shogun Tokugawa Ieyasu. Unter ihren Haenden entstand ein Baukomplex von nie gesehener Pracht und Groesse. Nachdem man die 5-stoeckige Pagode am Eingang passiert hat, fuehrt der Weg vorbei an den drei heiligen Speicherhaeusern zum Vorhof des Schreins. Ueber breite Treppen schreitet man empor zum inneren Schreinhof. Den Eingang zum Schreinhof bildet das prunkvolle Tor des Sonnenlichts, das Tor wird auch als das Tor der Daemmerung bezeichnet, weil seine aus vergoldeten und lackiertem Schnitzwerk bestehende Pracht den Betrachter bis zum Sonnenuntergang hier verweilen laesst. Zwei gewaltige Waechterfiguren bewachen den Eingang, den in frueheren Zeiten nur hochgestellte Samurei ohne ihre Waffen passieren durften. Im Innenhof des Schreins bildet das ebenfalls reich verzierte Karamon-Tor den Zugang zum eigentlichen Schrein und zu dem dahinter liegenden Mausoleum des Shogun Ieyasu, zu dessen Ehren und Gedenken diese einzigartige Anlage errichtet worden ist. Mehr als 3000 Besucher kommen taeglich nach Nikko, um sich selbst von der Wahrhaftigkeit des Sprichwortes zu ueberzeugen. Beim Verlassen des inneren Schreinhofes passiert man unterhalb der Treppen die den drei heiligen Speichergebaeuden gegenueber liegende ehemalige Pferdestallung. Das schlicht anmutende Gebaeude ist mit Affenreliefs versehen, unter denen sich die beruehmte Dreiergruppe befindet, ihre Bedeutung duerfte jedem bekannt sein. Nichts Boeses sehen, hoeren oder sagen.
Westlich von Nikko erstreckt sich der 1400 km² grosse Nikko Nationalpark mit zahlreichen tiefblauen Seen, alten Waeldern und Bergen. Einer der schoensten Seen ist der 1400 m hoch gelegene Chuzenji, der vom 2484 m hohen Gipfel des heiligen Nantai-Berges ueberragt wird. Am Ostufer des Sees stuerzen die Wassermassen des Kegon Wasserfalls ueber einen Felsenabbruch ca. hundert Meter in die Tiefe, der Kegon ist Japans hoechster Wasserfall.
40 km suedwestlich von Tokyo liegt an den dicht bewaldeten Haengen der Sagami-Bucht das Staedtchen Kamakura, das von 1192 an unter dem sogenannten Kamakura Shogunat fuer fast 200 Jahre Hauptstadt des japanischen Reiches war.
Heute ist die groesste Sehenswuerdigkeit Kamakuras der Dai-Butsu, der grosse Buddha des Kôtoku-in Tempels; 11.4 m hoch und 124 t schwer ist die 1252 gegossene Buddhastatue. Bis 1495 war die zweitgroesste Buddhastatue des Landes von einer Halle umgeben. Durch Zerstoerung der Halle durch ein Unwetter ist der Dai Butsu nun die groesste freistehende Buddhafigur des Landes. Neben dem grossen Buddha gibt es im Kamakura zahlreiche Tempel der verschiedensten buddhistischen Orden und Schreine der Shintoisten zu b esichtigen. Ein Heiligtum des Jôdô-Ordens ist der Hase-kannon Tempel, in dessen Haupthalle sich die fast 10 m hohe vergoldete Holzstatue der 11-koepfigen Kannon befindet. Sie ist die Goettin der Barmherzigkeit.
Fuer lange Zeit bis zum Jahr 1981 war der Shinkansen der schnellste Zug der Welt, dessen Geschwindigkeit auch heute nur vom franzoesischen TGV uebertroffen wird. Der Zug, der Spitzengeschwindigkeiten von 230 km/h erreicht, feierte 1989 bereits sein 25-jaehriges Jubliaeum. Fast 3 Mrd. Passagiere wurden waehrend dieser Zeit befoerdert und das ohne einen einzigen toedlichen Unfall. Das gesamte Streckennetz des Shinkansen ist mit einem elektronischen Sicherheitssystem ausgeruestet, das die Zuege bei Taifun, Schneeverwehungen oder Erdbeben sofort zum Stehen bringt. Eine Fahrt im Shinkasen gehoert vor allem auf der Strecke von Tokyo nach Osaka zu den besonderen Erlebnissen einer Japanreise.
Suedlich von Osaka liegt die Stadt, die auch als Wiege der japanischen Kultur bezeichnet wird, das alte Nara.
Mehr als 1 Mio Besucher zieht es jaehrlich zu den Tempeln und alten Schreinen der ehemaligen Hauptstadt des japanischen Reiches. Unter Kaiserin Gemmyô wurde im Jahre 710 nach chinesischem Vorbild die erste regulaere Hauptstadt Japans gegruendet. Nara entwickelte sich schnell zum politischen und kulturellen Zentrum des Landes. Schon bald nach ihrer Gruendung lebten in der Stadt ueber 200.000 Menschen: waehrend der sogenannten Nara-Zeit, die 74 Jahre, in denen Nara Kaiserstadt und Regierungssitz war, erlebten Kultur und Kunst eine wahre Bluetezeit. 713 wird die erste Topographie erstellt und im Jahre 720 wird die erste Chronik Japans verfasst. In dieser Zeit entstand auch der Tôdai-ji Tempel mit dem "Dai-Butsu den", die Halle des grossen Buddha. Obwohl die Halle mehrfach zerstoert wurde und jetzt nur noch Zweidrittel ihrer urspruenglichen Groesse hat, ist sie mit einer Hoehe von 48,7 m, einer Laenge von 57 m und einer Breite von ueber 50 m noch immer das groesste Holzbauwerk der Welt. Im Inneren der Halle befindet sich mit 16 m Hoehe die groesste Buddhastatue Japans.
Etwa 50 km noerdlich von Nara liegt eine fuer Einheimische und Fremde bedeutende Stadt Japans - Kyoto. Ueber 10 Mio. Menschen besuchen jaehrlich die alte japanische Kaiserstadt, die heute die fuenftgroesste Stadt des Landes ist. Im traditionellen japanischen Stil erbaut sind die alten Holzhaeuser, die dichtgedraengt die schmalen Strassen im alten Stadtviertel saeumen.
Nachdem im Jahr 784 der Regierungssitz fuer eine Dauer von 10 Jahren von Nara nach Nagaoka verlegt wurde,1 liess Kaiser Kammu 794 hier die neue Hauptstadt des japanischen Reiches anlegen. Der Kinkaku-ji Tempel, der goldene Pavillon von Kyoto wurde 1394 erbaut. Auf dem Dach sitzt ein chinesischer Phoenix. Im Zentrum von Kyoto liegt inmitten eines 84 ha grossen Parks der alte Kaiserpalast. Der Gruender Kyotos liess seinen ersten Palast im Nordwesten der Stadt erbauen. Mehrfach durch Feuer beschaedigt und zerstoert, wurde der Palast im 18 Jhr. originalgetreu wieder aufgebaut. Nach vorheriger Anmeldung kann man das Innere der Palastanlagen, das aus 18 Gebaeuden besteht, besichtigen. Ab und zu verweilen auch noch heute Mitglieder der kaiserlichen Familie in Kyoto, das von 794 bis 1868 Kaiserresidenz war.
Wolkenkratzer aus Stahl, Glas und Beton praegen das Bild des Zentrums der zweitgroessten Stadt Japans, Osaka. Die Stadt ist das pulsierende und geschaeftige Verwaltungs-, Handels- und Industriezentrum Westjapans. Allein 40% der japanischen Exporte werden ueber den Hafen von Osaka abgewickelt. Der Ursprung der heute supermodernen Stadt geht zurueck bis in die alte Mythologie. Der sagenhafte Kaiser Jimmu soll nach seiner Odyssee von Kyushu an der Muendung des Yodo gelandet sein und eine Stadt namens Naniwa gegruendet haben. Das Wachstum nicht nur der Wolkenkratzer scheint in der Stadt noch nicht an seine Grenzen gestossen zu sein.
Sonder DOK 2ØØØJAIG
von Willi Bruchmann, DL2PZ, #316
Unser Sonder DOK "2ØØØJAIG" wurde von 1. - 30. April 2000 unter dem Rufzeichen
DL Ø ANO (Clubstation Nierstein, # 416)
aus Oppenheim aktiviert.
Auf dem 2m - Band und Kurzwelle gab es europaweit und mit dem Nahen Osten Verbindungen.
Gerti‘s 60. Geburtstag
von Erika, #420
Hans, DJ4AZ und seine XYL Gerti konnten bekanntlich nicht zum JAIG Treffen 2000 mitfliegen.
An unserem JAIG-Abend in Shonan Village, am 22. April 2000 hatte Gerti einen besonderen Geburtstag, naemlich den 60.
JAIG hatte fuer sie, die nach asiatischem Horoskop im "Drachen"-Jahr geboren ist, ein Geschenk vorbereitet, das wir ihr an diesem Abend ueberreichen wollten.
Nun denn, so trat das Seidentuch aus Kyoto die Reise nach Muenchen in unserem Koffer an - mit dem Auftrag, es moeglichst bald nach Ankunft zu uebergeben.
Am 4. Mai war es dann so weit - im Braunauer Hof im Herzen von Muenchen, Naehe Isartor, trafen sich zum froehlichen feiern: Gerti mit Hans, DJ4AZ, Tsurumi, DJ0OQ, Gertrud, XYL von Klaus, DL4LI (der leider dienstlich verhindert war), Kuni, DF2CW und Erika.
Ueber die vielen Unterschriften auf der Karte, die wir fuer sie vorbereitet hatten, freute sich Gerti sehr und wie zu sehen ist, auch ueber das JAIG-Geschenk. Sie hat uns gebeten, allen japanischen und deutschen Freunden auf diesem Weg herzlichst zu danken; was wir sehr gerne tun.
Natuerlich wurde ueber die Reiseerlebnisse berichtet, es war ein sehr gemuetlicher, froehlicher Abend, an den wir gerne zurueckdenken.
von li. n. re: DJ0OQ, Erika, Gerti, Gertrud, DJ4AZ, DF2CW |
JAPAN - fuer mich ein Buch mit "Sieben Siegeln"?
von Werner Ullrich, DJ4SG, #233 und XYL Hildegard
Bis zur Reise zum JAIG2000-Treffen, war Japan fuer mich ein mystisches Land und wie ein »Buch mit sieben Siegeln«. Vom Schulunterricht wusste ich, dass sich Japan vom Norden bis zum Sueden ueber mehrere 1000 Kilometer erstreckt, dass es einen sehenswerten Berg mit einer weissen Muetze gibt - den Fujiyama«, dass Sapporo eine Stadt der olympischen Winterspiele ist, dass die japanischen Schriftzeichen wie Gemaelde aussehen, dass es frueher die Samurai-Krieger gab und dass die Sumo-Ringer sehr beleibt und beliebt sind. In unserem taeglichen Leben ist "Japan" allgegenwaertig, sei es als Video-Recorder, Fotoapparat, Filmkamera oder neuerdings das Auto "Mazda Primacy".
Als ich 1963 die Amateurfunkpruefung ablegte, zeigten mir erfahrene Funkamateure schoene QSL-Karten und Diplome aus Japan. Wie sie das geschafft hatten, war mir ein Raetsel, denn ich hoerte jahrelang mit meiner Eigenbauanlage auf den Kurzwellenbaendern keine einzige japanische Station - von einem QSO ganz zu schweigen! Vielleicht lag es nur daran, dass ich hauptsaechlich auf 80 und 40m mit 50 Watt und einer Selbstbau G5RV-Antenne in geringer Hoehe QSO's taetigte und zu Tages- und Jahreszeiten, an denen die Bedingungen keinen Funkverkehr mit JA erlaubten. Spaeter, als ich auch die 20/15/10m Baender benutzte, gelangen mir viele schoene QSO's. Inzwischen gehoeren die Bereiche 12 u.17 Meter (in CW) zu meinen liebsten Baendern - sind sie doch nicht vom ruecksichtslosem QRM staendiger Konteste geplagt. Die QSL-Karten Moral japanischer Stationen ist recht gut und im Verhaeltnis habe ich, neben SM und HB9, den groessten prozentualen Ruecklauf.
Als bekannt wurde, dass im Jahr 2000 das JAIG-Treffen in Japan stattfinden soll, waren sich meine XYL Hildegard und ich einig, dass wir diese einmalige Gelegenheit wahrnehmen werden, um dieses Land ein klein wenig kennenzulernen. Als wir dann im Spaetherbst etwas unerwartet eine Eigentumswohnung zum Kauf angeboten bekamen und dafuer jede Mark benoetigt wurde, berieten wir uns, ob wir die Japan-Reise absagen sollen. Der Familienrat tagte und das Ergebnis lautete: wir fahren trotzdem und nehmen dafuer fuer die Wohnung etwas mehr Kredit von der Bank! Also waren wir gespannt, was uns in Japan erwartet. Im Nachhinein koennen wir sagen, dass wir unsere Entscheidung nicht bereut haben.
Im Gegensatz zu einem ueblichen Reisebericht, moechten wir aus unserer Sicht ein klein wenig berichten, wie wir Japan in diesen 8 Tagen erlebten - was uns besonders auffiel, was uns gefallen hat oder worueber wir uns gewundert haben:
Der Landeanflug auf Japan war leider verregnet und so waren die ersten Bilder von Japan die Abfertigung auf dem Flughafen Tokyo. Sofort stachen uns die Schriftzeichen in die Augen, die fuer uns so fremd waren, dass wir nicht wussten, ob es Reklame oder wichtige Informationen waren. Auffallend war die freundliche aber strenge Einreisekontrolle, von der Deutschland lernen sollte. Die freudige Begruessung durch Funkamateure war nach der langen Flugreise nicht nur fuer uns wohltuend, sondern scheinbar auch fuer Iki-san, denn er vergass vor Freude gleich sein Reisegepaeck in der Flughalle, hi. Beim Einsteigen in den Reisebus beeindruckte mich der Busfahrer mit seiner schicken Uniform mit den weissen Handschuhen und die huebsche japanische Reisebegleiterin mit dem neckischen Huetchen so sehr, dass mir gar nicht auffiel, dass der Fahrer auf der rechten Seite sass. Erst als der Bus die erste Strassenkreuzung passierte, erschrak ich so sehr, dass ich in Gedanken versuchte, den Bus abzubremsen und auf die "rechte" (richtige) Seite zu lenken. Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass in Japan nicht nur Linksverkehr herrscht, sondern dass auch links und rechts ueberholt wird, was ich in Reise-Buechern ueber Japan voellig ueberlesen haben musste. Die nette Reisebegleiterin sang uns ein japanischen Lied und schlug mir die Bitte nicht ab, auch noch zum Abschied ein Lied zu singen. So etwas liebenswuerdiges habe ich in Deutschland leider noch nicht erlebt.
Die in recht kurzen Abstaenden eingerichteten Kassen zum Bezahlen von Autobahnbenutzungsgebuehren, waren fuer uns unerfreulich. Die Strassen waren gut beschildert, oft auch in lateinischer Schrift, sie waren sauber und in gutem Zustand. Mir fiel sofort auf, dass die Autos auf den Strassen fast ausschliesslich japanische Typen - meistens "Toyota" waren. In der ganzen Zeit sah ich nur eine Handvoll deutsche Typen, jedoch keine franzoesischen oder italienischen. Bestaunen konnte ich Parkhaeuser in der Innenstadt, die schmal und hoch waren und in die die Autos automatisch in eine Art "Lager-Hochregal" gestapelt wurden. Lustig und originell empfanden wir die Begleittoene an Fussgaengerampeln, die Vogelgesaengen aehnelten - Kuckuck. Der Strassenverkehr innerhalb der Grossstaedte glich einem geordnetem Chaos. Auch die Menschenmassen, die wir bei Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhofsgelaende erlebten, bewegte sich diszipliniert in geordneten Bahnen, ohne Gedraenge zum Ausgang - natuerlich auf der linken Seite, woran wir uns schnell gewoehnten. Allerdings konnten wir uns beim Betreten der Fahrbahn, den seit Kindheit gewohnten "ersten" Blick nach links, nicht abgewoehnen, obwohl wir haetten nach rechts schauen sollen. Beeindruckt waren wir natuerlich vom schnellen Zug "Shinkansen", der innen sehr ruhig war und ruckelfrei fuhr. Am Bahnsteig hielt er genau an den markierten Stellen. Von diesen schnellen Zuegen hatte ich bereits, wenn ich nicht irre 1957, in einer populaerwissenschaftlichen Zeitschrift etwas gelesen.
Vom Bus aus konnte ich auf der Fahrt sehr viele grosse Stahlgittermasten von Funkamateuren sehen, fuer die es in Deutschland, wegen ihrer Hoehe, nie eine Genehmigung gegeben haette. Auch ueber die sehr vielen Sendemasten von Rundfunkstationen oder anderen Funkdiensten mitten zwischen den Hochhaeusern in Tokyo oder Yokohama habe ich gestaunt. Die EMV-Hysterie scheint eine beliebte Spielwiese speziell der deutschen Buerokraten zu sein oder Funkwellen haben in Japan vielleicht andere Eigenschaften!? Der Besuch im Hauptquartier des JARL war fuer mich, wegen der umfangreichen nostalgischen Funkgeraeteausstellung und dem Satellitenmodell sehr interessant. Die Raeumlichkeit und das Personal waren fuer die ca. 1 Mio. Japanischen Funkamateure, gegenueber den deutschen Verhaeltnissen, eher sparsam und bescheiden
Zu unserem Erstaunen sassen am Strassenrand im Nikko-Nationalpark Affen. Meine XYL Hildegard entdeckte sie zuerst, wofuer sie von Erika einen kleinen Stoff-Affen als "Belohnung" erhielt. Er schaut uns taeglich vom Wohnzimmersessel aus an. Die Sehenswuerdigkeiten im Nationalpark waren sehenswert und alles war sehr gepflegt. Gluecklicherweise erlebten wir noch das Ende der Kirschbluete und wir sahen in Kyoto auch die seltenen hellgruenen Bluetenfarben. Die Fahrt durch die Staedte, wie z.B. Tokyo oder Yokohama war fuer uns sehr interessant. Auffallend, weil in Deutschland nicht ueblich, waren die vielen Betonmasten an den Strassenraendern mit den daran montierten Transformatoren, den vielen zusaetzlichen Kabeln und den teilweise abenteuerlichen Zuleitungen zu den Haeusern. Der deutsche TUeV haette hier sicherlich schon Ohnmachtsanfaelle bekommen, hi. Wie ich erfuhr, hat Japan sogar 2 Stromnetze mit 110 und 220 V Spannung. Die in mehreren Etagen uebereinander oder kilometerlang auf Pfeilern verlaufenden Strassen waren beeindruckend und zeugen von ingenieurtechnischen Meisterleistungen, wenn man weiss, dass auch Tokyo erdbebengefaehrtet ist. Das ist scheinbar auch der Grund, weshalb die einzelnen Haeuser nicht direkt zusammen gebaut sind, sondern meistens im Abstand von 1-2 Metern. Weitere bautechnische Sehenswuerdigkeiten waren die Bauwerke in Yokohama, vor deren Maechtigkeit ein davorstehendes Riesenrad wie ein Spielzeug aussah - der Kansai-Flughafen (Airport) auf einer Insel und die dazugehoerende 2-etagige kilometerlange Zubringerbruecke. Das ist auf den QSL-Karten von JA3UB, JR3MVF, JH3IJR und JG3PAN sehr schoen zu sehen.
Die Nasszellen (Bad / Toilette) in den Hotelzimmern waren ungewohnt eng und wir wussten nicht so recht, was wir mit unseren langen Beinen in der Badewanne anfangen sollten. Wohltuend empfanden wir die Nachtwaesche (Kimono?), konnten wir doch so unser Reisegepaeck reduzieren. An die japanische Kueche haben wir uns sehr schnell gewoehnt, da sie vielfaeltig und schmackhaft ist. Das Essen mit Staebchen gelang uns von Tag zu Tag auch immer besser und wir benutzen die vorsorglich im Reisegepaeck mitgefuehrte Gabel niemals. Um so lustiger war fuer uns, dass wir - nicht nur unter den japanischen Freunden beim JAIG-Treffen - Japaner sahen, die mit Messer und Gabel assen, waehrend wir Staebchen benutzten! Enttaeuscht und erstaunt war ich ueber die Tatsache, dass sich scheinbar auch schon viele Japaner von den aus den USA importierten (schlechten) Essgewohnheiten anstecken lassen. Die " ...-Burger" mit ihrer undefinierten Fleischmasse und die schaumigen Gummi-Broetchen, vollgestopft mit chemischen Geschmacksstoffen, werden auf die Dauer den Gaumen der Japaner degenerieren, die doch auf ihre traditionelle schmackhafte und vielfaeltige Kueche stolz sein koennten.
Unuebersehbar waren die sehr grosse Anzahl von Getraenke-Automaten, die ueberall in der Stadt oder in Hotels zu finden sind. Wohltuend war, dass die leeren Flaschen und Buechsen in bereitstehende Behaelter geworfen wurden und nicht am Strassenrand lagen. Allerdings machten es uns die Schriftzeichen fast unmoeglich, ohne Mithilfe unserer japanischen Funkfreunde, den Automaten in der richtige Reihenfolge zu bedienen. Gewoehnungsbeduerftig war fuer uns auch, dass es Tee und Kaffe kalt oder warm gab und dass der Automat manche Muenzen nicht annahm. Es stand zwar alles dort geschrieben - aber wie sollten wir das lesen koennen. Nun endlich wussten wir, wie sich ein Analphabet fuehlen muss.
Besonders huebsch fanden wir die Schueler, die einheitliche Schulkleidung anhatten, dazu in der Farbe unterschiedliche Muetzen. Leider kleiden in Deutschland viele reichere Eltern ihre Kinder mit ueberteuerten Markenartikeln und foerden so Neid und Ueberheblichkeit. Vielleicht traegt diese "geregelte" japanische Erziehung von Kindesbeinen an auch dazu bei, dass sich die Erwachsenen z.B. beim Ein- und Aussteigen an Bus und Bahn der Reihe nach anstellen und nicht wie in Deutschland in einem ungeordnetem Haufen nach vorn draengen.
Die vielen schoenen Tempel und die dazu gehoerenden Anlagen waren sehenswert und gepflegt. Dieser Anblick zeugt vom Schoenheitssinn und der Baukunst japanischer Baumeister und gab einen kleinen Einblick in deren Wurzeln. Allerdings hatten wir im Kaiser-Palast mehr Prunk erwartet. Er war, gegenueber den anderen Tempelanlagen, in der Farbe und im Baustil eher bescheiden - wenn auch sicherlich wegen des hohen Alters und der Zeitgeschichte sehr wertvoll. Fast alle Eintrittskarten waren sehr schoen gestaltet und viel zu schade, sie wegzuwerfen. Deshalb haben wir einige als Souvenirs und schoene Erinnerung an JAIG2000, mit nach Deutschland genommen.
Die Reise hat uns sehr gefallen und wird fuer uns unvergesslich sein. Wir wurden herzlich wie gute Freunde aufgenommen, auch wenn wir uns vorher noch nie gesehen hatten. Die zwei JAIG-Treffen waren sehr gut besucht und organisiert. Alles, was wir gegessen hatten, war sehr schmackhaft, auch wenn wir oft nicht wussten, was es war!
Wir bedanken uns bei Iki-san und seiner Erika, fuer die aufwendige Reisevorbereitung und die Tips vor Antritt der Reise. Vielen Dank auch an alle japanischen Funkfreunde, die die Reise in Japan vorbereiteten, organisierten und uns begleiteten. Stellvertretend moechten wir hier Arakawa-san (JA3AER), nennen, "Yoshi" Matsuoka-san (JF1SAG) den "grossen Japaner", den wir, mit seiner Fahne in der Hand, im Menschengetuemmel nicht uebersehen konnten, Hiromi (JIØSBR), die beim JAIG-Abend schoene Lieder sang und uns mit ihrem Mann Tadashi (JRØDLU) einige Tage begleitete. Tadashi hatte seine R eisefuehrung durch NIKKO, KAMAKURA und HAKONE 2-sprachig in 3 kleinen Buechern mit Bildern festgehalten. Zum Abschied schenkten uns Hiromi und Tadashi diese Buecher, die wir als schoene Erinnerung - und Unikate - sehr schaetzen. Bereits am Ankunftstag, der stark verregnet war, fiel uns Hiromi und Tadashi durch ihre Freundlichkeit auf, denn sie gaben uns spontan einen ihrer 2 Regenschirme. Unsere Schirme waren noch unerreichbar im Koffer verstaut. Noda-san, JA1FY, kaufte danach sogar spontan einige Regenschirme und uebergab sie uns. Leider konnten wir sie ihm nicht mehr zurueckgeben und so haben wir sie als Souvenir die 10.000 km nach Deutschland mitgenommen. Auch sie werden uns an die schoenen Tage bei japanischen Funkfreunden erinnern. Vielen Dank lieber Funkfreund Noda-san!
Dank der sehr guten Organisation unserer japanischen Funkfreunde, war das "JAIG 2000 - Treffen" in Japan ein voller Erfolg und fuer uns ein unvergessliches Erlebnis!
"JAIG 2000" in Japan - Berichte aus Kanto
von Tadashi / Hiromi Ohori, JRØDLU #086 / JIØSBR #361
(Dieser Beitrag wurde uns in deutscher und japanischer Sprache zugesandt)
Endlich, endlich kam der Tag, 20. April, auf den wir lange Zeit warteten.
JAIG 2000 hat gerade begonnen.
Herzlich Willkommen! Wir freuten uns, dass von DL 18 Freundinnen und Freunde nach Japan kamen. Allerdings reisten wir sehr schnell von Nikko bis Osaka in nur einer Woche, hoffentlich konnten alle deutschen Freunde unser Land Japan gut geniessen. Wir begleiteten sie von 20. bis 23. waehrend unser Kanto-Reise von Tokio bis Odawara und wir hatten echt viel Spass. Am 20. April war das Wetter leider nicht gut. Am Narita-Flughafen holten Axel (7J1AOS), Noda san (JA1FY), Arakawa san (JS1DLC), Nebiya san (JE1BQE) und Matsumura san (JF1GJU) sie ab. Bevor ich mit Hiromi aus dem Haus ging, telefonierten wir mit Nebiya san und hoerten, dass die Maschine keine Verspaetung gehabt hatte und schon gelandet war. Das war ein gutes Omen!
vor dem Kaminari-Tor |
Wir trafen uns mit den anderen in Asakusa. Als wir am Kaminari-Tor ankamen, wartete Sugimoto san (JG1GWL) schon vor dem Tor. Wir machten zusammen einen langen Hals, das Funkgeraet in der Hand. Wir riefen Noda san mehrmals mit dem Funkgeraet, ob eine Verbindung mit dem Bus zustande kaeme. Manchmal riefen wir den Bus mit der bestimmten Frequenz, aber es gab keine Antwort, weil ihr Bus vielleicht immer noch zu weit von uns entfernt fuhr, so dass unsere Welle ihn nicht erreichte. Bald hoerte ich einen Ruf von Noda san, "JRØDLU hier ist JA1FY!". Er informierte uns, dass der Bus schon nahe kam und an der anderen Seite des Kaminari-Tors geparkt wurde, weil es sehr schwer war, einen Parkplatz am Kaminari-Tor zu finden. Vom Kaminari-Tor zu ihrem Bus leitete Nebiya san uns mit dem Funk und als wir zum Bus kamen, stiegen alle Leute vom Bus aus.
Ehepaar Gerlach, |
Trotz des langen internationalen Fluges, sahen alle sehr frisch aus. Wir feierten unser Wiedersehen nach zwei Jahren, seit wir uns in Gosen bei Berlin trafen. Unseren Spaziergang in Asakusa begleitete leider immer Regen. Trotz des Regens, fanden wir, dass alle deutschen Freunde an dem grossen Tempel-Gebaeude, den buddhistischen Innenausstattungen, verschiedenen Geschaeften an beiden Seiten der Nakamise-Strasse, zahlreichen merkwuerdigen Sachen im Laden und japanischen Schriften grosses Interesse hatten. Oder gab es einige Leute, die den ersten Eindruck hatten, dass sie in einem unvorstellbaren Land angekommen waeren? Zum Mittagessen gingen wir in ein grosses Restaurant in Ueno.
Sushi-Turm, Mittagessen, Ueno |
Im Restaurant warteten Senda san(JA1MYW), Hishiki san (JJ1CAS), Himuro san (JA2RM) und andere Freunde auf unsere Ankunft. Und unser Essen war schon vorbereitet. Das Essen holten wir vom Selbstbedienungs-Buffet und wir assen viele verschiedene Gerichte. Einige Leute bauten mit den leeren Sushi-Schalen einen Turm auf den Tisch.
Nach dem Essen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Sugamo und besuchten die JARL. In der JARL wartete Ebisawa san (JA1DM) und begruesste uns. Wir konnten den Kontroll-Raum von Fuji-2/3-Satellite besuchen, den man normalerweise nicht besichtigen kann und die Antennen auf dem Dach konnten wir auch bewundern. Eigentlich planten wir nach Akihabara zu fahren, aber wegen der Muedigkeit von der Reise und des schlechten Wetters aenderten wir unseren Plan einstimmig. Wir fuhren direkt zum Hotel und machten bis zum Abendessen einigermassen Pause. Akihabara muss leider bis zum naechsten Mal warten.
Abendessen im "AZUMA" |
Zum Abendessen gab es Tempura und Kamameshi in einem Lokal "Azuma" in der Naehe des Hotels. Dort probierten wir auch eine japanische Essgewohnheit, beim Essen auf dem Tatami zu sitzen. Es gab Leute, die beim Sitzen Schmerzen empfanden. Wir fanden, dass anfangs, fast alle Leute angespannt waren, aber mit der Zeit loeste sich langsam die Spannung und wir waren ein Herz und eine Seele. Wir stellten uns einander vor, tauschten QSL-Karten aus, erzaehlten ueber Japan und Deutschland und auf diese Weise genossen wir die erste Nacht in Japan. Am naechsten Tag wuerden wir mit dem Bus nach Nikko fahren und wuenschten, dass das Wetter besser wird.
Am Mizubansha, Toshogu |
Am 21. April mochte uns der Wettergott nicht. Aber wir fuhren gut gelaunt nach Nikko. Matsuoka san (JF1SAG) begleitete uns. Wir hatten vorher Angst vor dem schweren Stau, wenn wir vom Stadtzentrum in den Vorort fahren. Das ging aber glatt ab. Wir konnten leicht die Tohoku-Autobahn erreichen. Auf der Autobahn fuhren wir direkt nach Nikko und unterwegs machten wir eine kleine Pause auf dem Parkplatz in Sano. Gerhard (DJ6DO) interessierte sich fuer die Unterschiede zwischen Japan und Deutschland; z.B. gibt es in Japan eine Geschwindigkeitsbeschraenkung von 100km/h auf der Autobahn, fuer die Groesse und Klasse der Autos gibt es unterschiedliche Nummern und farbige Kennzeichen. Allerdings gab es wegen des Regens eine Sonderregelung von 50 km/h, aber es ging alles nach Plan. Wir traten durch das Stein-Torii in den Toshogu ein. Wir besichtigten: Stein-Torii, Senninmasugata, die fuenfstoeckige Pagode (Goju), den Tempel mit dem Drachen-Decken-Bild, die "Drei-Affen" und so weiter. Die Fuehrung klappte gut, denn wir besuchten zusammen mit Noda san zur Information kurz zuvor Toshogu. Es war fuer uns eine grosse Ueberraschung, dass die "Drei-Affen" nicht nur in Japan sondern auch in Deutschland sehr bekannt sind. Das Yomei-Tor (Nationalschatz), die Schnitzereien, z.B. die schlafende Katze und viele luxurioese Gebaeude machten grossen Eindruck auf uns. Uebrigens wurde Nikko im letzten Dezember zum Weltkulturerbe erklaert. Aber es war wirklich schade, dass es ein grauer, regnerischer Tag in Nikko war. Wenn das Wetter schoen waere, wuerden alle Farbe heller leuchten.
Mittagessen, Nikko |
Weil wir so lange im Regen herumgingen, sind wir ganz nass geworden und froren durch. Es war gerade zwoelf Uhr vorbei, wir sollten zu Mittag essen. Der Parkplatz des Restaurantes war ganz voll mit Bussen, mit denen viele Schul-Gruppen nach Nikko kamen. Als wir unsere Plaetze einnahmen, fanden wir sofort auf dem Tisch eine grosse zinnoberrote Lackschale, die ein Riese benuetzen koennte. Wer freute sich, dass er so viel essen konnte? In der grossen Lackschale gab es drei kleine Lackschaelchen und verschiedene Gerichte lagen in den kleinen Lackschaelchen. Eines von den Gerichten wird Yuba genannt, das hier in Nikko sehr populaer ist. (Die drei kleinen Lackschaelchen in der grossen Lackschale druecken das Familienwappen von Tokugawa-Shogunat - Malven Blaetter - aus; erklaerte die Bedienung des Restaurants.) Daneben gab es dampfenden Kuri-okowa (Reis mit Kastanien) und warme Kenchin-Suppe. Waehrend wir das warme Essen genossen, sind wir langsam wieder warm und frisch geworden.
Gruppenfoto vor dem Kegon-Wasserfall |
Das naechste Ziel nach dem Essen war der Kegon-Wasserfall. Er ist beim Chuzenji-See und bis zum Wasserfall fuhren wir auf einer Strasse, die IROHA- (ABC-) Strasse. genannt wird. Unterwegs erklaerte unsere Begleiterin die Geschichte der Strasse u.s.w. und Kuni (DF2CW) uebersetzte ihre Erklaerungen. Zum Becken des Wasserfalls konnte man mit dem Aufzug kommen. Dichter Nebel lag ueber dem Wasserfall, aber wir nahmen ein Gruppenfoto auf. Unsere Nikko-Reise beendeten wir mit dem grossen Wasserfall und dem stark fallenden Wasser vom Himmel. Nikko ist auch sehr bekannt, weil dort viele wilde Affen leben. Manchmal sind diese Affen gefaehrlich, wenn sie zu nahe an die Menschen kommen, um Futter zu suchen. Zum Glueck oder gar zum Unglueck, konnten wir wegen des Regens keinen Affen naeher beobachten. Wer konnte am schnellsten Affen sehen? Es war Hildegard (DJ4SG‘s XYL). Als Preis bekam sie einen Stoff-Affen von Erika. Wir liessen Nikko hinter uns und fuhren wieder auf der IROHA-Strasse hinunter, auf alle Faelle gab es eine lange Strecke nach Shonan-Kokusai-Village. Im Bus machten wir eine kleine Vesper mit Kastenkuchen, bestreut mit 24K Goldfolie, den wir in der Mittagspause gekauft hatten. Wir dachten, dass es solchen Kuchen in Deutschland nicht gibt. Wie wir erwartetet haben, er schmeckte vorzueglich. Bis Shonan-Kokusai-Village mussten wir durch den Verkehrstau in der Stadtmitte von Tokio fahren. Unser Bus fuhr sehr oft langsam und stoppte manchmal, aber wir hatten trotzdem Glueck, weil wir interessante Szenen von Tokio sehen konnten. Ich erinnere mich jetzt auch, Willfried (DD6UMW) hatte keine Zeit sich auszuruhen, in dieser Stunde nahm er sehr fleissig alles auf Video auf, interessante Szenen, viele Hochhaeuser standen eng beieinander, zwischen neuen Hochhaeusern standen immer noch alte kleine Einfamilienhaeuser, durch die Fenster gesehene japanische Bueros u.s.w.
Wir hatten Angst, dass wir wegen des Staus zu spaet in Shonan-Kokusai-Village ankommen wuerden und auch Probleme mit dem Abendessen haetten. Unterwegs telefonierte Matsuoka san sehr oft mit Nakajima san, um mitzuteilen, wo wir jetzt fuhren und wann ungefaehr wir Village erreichen. Es war schon dunkel, als wir durch Kawasaki und auf die Bay-Bruecke in Yokohama fuhren, dann kamen wir in Village kurz vor acht Uhr an. Die Ehepaare Nakajima (JA9IFF/JQ1NRO) und Igarashi (JA1DKN/JF1QGZ), Gohko san (JH1BRC), Arakawa san (JA3AER) und Onishi san (JA3PE) standen am Hoteleingang, wo sie lange auf unsere Ankunft gewartetet hatten. Endlich konnten wir unser Abendessen bekommen.
Spaziergang nach Kamakura |
Am 22. April, war das Wetter wieder gut geworden und wir konnten den Fuji gut sehen. Ca. 40 Leute gingen in der alten Stadt Kamakura spazieren, allerdings kam die Haelfte direkt zum Treffpunkt am Kamakura HBF. Wir hatten Angst, dass sich jemand verlaufen wuerde, wenn wir den Linienbus, die JR-Linie und die Enoden-Linie benuetzen. Wir mussten keine Sorge haben. Matsuoka san nahm eine Karpfen-Fahne mit und ging an der Spitze der Reihe, um uns zu leiten und Elmar (DG7YEO) nahm auch die Fahne mit und ging in der Mitte der Reihe, um ein Zeichen zu geben.
Gruppenfoto vor dem Grossen Buddha, Kamakura |
Ausserdem kauften Takei san (JG3UOB) und Kishida san (JN1VYH) unsere Fahkarten, bevor wir zu den Bahnhoefen kamen.
In Kamakura besuchten wir den Hase-Tempel, Kohtokuin (den Grossen Buddha) und den Tsuruoka-Hachimangu Schrein. Im Tsuruoka-Hachimangu sahen wir gluecklicherweise eine shintoische Zeremonie (Hohcho-Shiki; der Mann benutzte ein Kuechenmesser bei dieser Zeremonie) und ein Brautpaar. Alle hatten Gefallen an der japanischen traditionellen Kleidung. Wir gingen durch die Komachi-dori, die eine sehr lebhafte Strasse in Kamakura ist. Und dann hatten wir Freizeit, in der wir zu Mittag assen. Als wir wieder nach Shonan-Kokusai-Village zurueckkamen, bereiteten Senda san, Nakajima san und viele andere Freunde den Abend vor. An der Rezeption waren die deutsche und japanische Fahne angehaengt worden und das Ehepaar Nakajima spielte den "Empfangs-Chef".
Der JAIG-Abend hat gerade begonnen |
Anderseits bauten Kato san (JA1QGT) und andere Freunde die Antenne und Funkstation auf. Zuerst hatten sie wegen der hohen SWR und starken Windes einige Probleme. Aber letztlich konnten wir unsere Klubstation JL1ZYZ oeffnen. Das gemeinsame Treffen am Abend wurde mit Kuni’s (DF2CW) Begruessung und Berichten eroeffnet. In seinem Bericht wurden Guenter (DF9ZN) und Thomas Schwant (DH7TS) vorgestellt. Guenter, ein Japanfreund, hat das japanische Award 6-Band-WAJA erworben. Thomas pflegt fleissig unsere Homepage "www.jaig.de."
Gruppenfoto mit Hara (JA1AN) und Ebisawa (JA1DM) |
Am Abend nahmen von JARL Hara san (JA1AN, Praesident) und Ebisawa san (JA1DM, Geschaeftsfuehrer am Treffen teil und begruessten uns. Die deutschen Mitglieder nahmen ein Gruppenfoto mit ihnen auf. Die naechste gute Nachricht war frisch verheiratete Mitglieder Kawatsu san (JK2PNY) u. Sato san (7K1OUO). Ein schoener Blumenstrauss wurde mit vielen Glueckwuenschen ueberreicht. Und dann machte Bertin (DJ9WH) den Empfaenger des JAIG-Preises dieses Jahres bekannt. Es wurde Nebiya san (JE1BQE) gewaehlt, weil seine vielen Verdienste anerkannt wurden, z.B. gab er oft Hilfestellungen fuer nach Japan kommende deutsche Freunde und er verwaltet jetzt auch unsere neuen E-Mail Adressen u.s.w.
Sato (7K1OUO) und Kawatsu (JK2PNY) |
JAIG-Preis dieses Jahr an:
Nebiya (JE1BQE) |
Sonderwimpel der Klubstation DFØBLM / DOK D17 Willi (DD6UMW) und Jim (JA9IFF) |
Von der deutschen Seite, als Symbol unserer Freundschaft zwischen DL und JA, wurde uns ein wunderschoener Sonder-Wimpel der Berliner Klubstation DFØBLM (DOK D17) von Willfried (DD6UMW) geschenkt. Die Berliner Crew, wie Willfried, Thomas (DH7TS), Hans (DD6JM) Jens (DD6UMT) und Ulf (DD6ULF) hatten ihn fuer heute von Deutschland mitgebracht.
Nach diesem ernsten Teil begann ein gemuetlicher Teil des Abends mit einem kleinen Konzert. JIØSBR sang einige japanische bekannte Lieder "Awate Tokoya" (Krabbe ist der Friseur und der Hase ist Kunde) und "Kokiriko Bushi" (Lied fuer Holzfaeller). Katsuki san (JA6EV) spielte "Kohjo no Tsuki" und andere beruehmte Musik mit seiner Geige.
JIØSBR sang japanische Lieder |
Katsuki (JA6EV) spielte seine Geige |
Und dann sangen wir zusammen "Heidenroeslein", "Lorelei" und "der Lindenbaum" auf deutsch und japanisch im gemischten Chor. Yoshinari san (JAØAW) spielte Klavier und Katsuki san (JA6EV) begleitete auf der Geige.
Yoshinari (JAØAW) begleiteteauf dem Klavier, Katsuki (JA6EV) auf der Geige |
Nun steigerte sich unser Abend und eine Tombola wurde organisiert. In ihr gewannen viele Leute je mehrere Sachen. Ulf (DD6ULF) trug einen Arm voll Sachen und sagte mir, dass er alles nach Hause mitbringen will.
Dann war das Programm langsam zu Ende. Am Ende gab es ein Gruppenfoto mit allen 80 Teilnehmern.
Gruppenfoto JAIG-Treffen |
Am 23.April, dem letzten Tag in Kanto, reisten wir mit dem Bus nach Hakone. Viele Leute begleiteten uns bis vor das Hotel und winkten uns nach als unser Bus abfuhr. Unterwegs gab uns Kuni verschiedene Informationen, ueber die Staedte, die wir durchfuhren.
Gruppenfoto im Owaku-Tal |
Im Owaku-Dani (Tal) sahen wir eine weite Ebene, wo Schwefelwassersoff ausstroemte und assen die sogenannten, bekannten "schwarzen Eier". Man sagt, "wenn man ein Ei isst, lebt man 7 Jahre laenger, bei zwei Eiern 14 Jahre, aber wer zuviel Eier isst und seine Gesundheit schaedigt, der ist dumm." Wieviel Eier assen Sie?
Von Kojiri bis Hakone-En fuhren wir mit dem Vergnuegungsdampfer auf dem Ashino-See. Nach dem Mittagsessen in Hakone-En, wollten wir mit der Seilbahn auf den Gipfel des Komagatake fahren, aber wegen des starken Windes wurde der Betrieb eingestellt. Wir konnten leider nicht den schoenen Anblick vom Komagatake geniessen. Stattdessen trat "Fuji-san" hinter den Wolken hervor und wir hatten einen grandiosen Anblick. Wir fuhren weiter zur Hakone-Barriere (Kontrollstelle) durch die alte Tokaido-Strasse und besuchten die nachgebaute Kontrollstelle. Diese Hakone-Barriere wurde in 1619 vom Edo-Shogunat erbaut. Bis die Barriere im Jahr 1869 abgeschafft wurde, wurden alle Passanten an der Barriere untersucht. Das Hauptziel der Barriere war zu verhindern, dass Frauen von Edo fluechten und Gewehre in Edo eingefuehrt werden. Im Museum wurde Literatur, ehemalige Paesse und Gewehre ausgestellt..
Wir liessen Hakone hinter uns und fuhren nach Odawara, wo wir uebernachteten.
Das war wunderbar! |
Zum Abendessen gingen wir zusammen in ein Lokal in der Naehe des Hotels, denn wir wollten einmal eine typische japanische Kneipe besuchen. Wir wunderten uns sehr, dass Klaus und Gertrud ploetzlich Sake und Sashimi bestellten. Das war kein Wunder, weil sie schon einige Male Japan besuchten, hoerte ich von ihr.
Ehepaar Cierpka probiert SUSHI |
Thomas (DH5MM) bestellte grosse Krokette, Ulf (DD6ULF) bestellte Ochazuke, Erika bestellte Shumai, Elmar (DG7YEO) bestellte Sushi Spezial ... und..und..und.....
Wir waren zufrieden.
Vier Tage lang haben wir echt viel Spass gehabt. Morgens frueh fuhren die deutschen Freundinnen und Freunde mit dem Shinkansen nach Kyoto. Wir wuenschten eine gute und schoene Reise nach Kansai.
Wir freuen uns auf das naechste Wiedersehen. Es war fuer uns echt schoen!!
Typisch japanisches Essen, OCHAZUKE und SASHIMI |
JAIG Preis 2000
In diesem Jahr wurde der JAIG Preis an Hideyuki NEBIYA, JE1BQE, verliehen. Damit wollten wir ein "Danke schoen" fuer die vielen Verdienste aussprechen. So z.B. findet er trotz seiner anstrengenden Arbeit immer wieder Zeit, Freunden, die aus DL anreisen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Er stellt seine Funkstation zur Verfuegung, pflegt die e-mail Adressen und einiges mehr.
Den Preis, der wieder von Silvia (DL5SCC) und Achim (DG4SAB) gestiftet wurde, hat Bertin, DJ9WH, mit launigen Worten ueberreicht.
Dear JAIG members,
how are you? Thank you for the award of "JAIG-Preis" of the 2000 to me.
I was so happy and was proud of receiving it indeed. And I was glad to meet many JAIG members at the JAIG 2000 meeting in Japan, too.
My first operation from Aschaffenburg in 1976, then I have been having enjoyable time with many friends in Germany. I like the poeple of German, and I feel German is my second home country.
Recently, I am sorry that I do not have enough time for amateur radio, because of busy by job of our company and of the university. However I am sure that I will love this wonderful hobby HAM RADIO in the future.
Thanks again, my friends, and hope to meet you again.
JAIG # 34
Hideyuki Nebiya JE1BQE
"JAIG 2000" in Japan - Berichte aus Kansai
von Taizo Arakawa, JA3AER, #031
Als wir aus Odawara mit dem Shinkansen am Bahnsteig in Kyoto ankamen, wurden wir von Nishima-san erwartet. Wir stiegen in unseren gecharterten Bus ein und fuhren zum Ninwaji-Tempel. Unterwegs hat Nishima-san ueber Kyoto erzaehlt. Der Ninwaji-Tempel ist bekannt fuer die Kirschblueten. Wir hielten im Freien Mittagspause mit "obento" und machten anschliessend einen Spaziergang durch die Tempelanlage und genossen die Kirschblueten. Den Kinkakuji-Tempel mit dem goldenen Pavillon besichtigen wir bei leichtem Regen. Dort wurden wir von einer japanischen Schuelergruppe angesprochen. Zu dieser Zeit sind viele Gruppen auf Schulabschluss-Reisen unterwegs. Als "Aufgabe" waehrend der Reise sollten die Schueler Auslaender ansprechen. Der Hintergrund ist die internationale Begegnung. Die Schueler sprechen die Fremden in englischer Sprache an; dabei merken die Schueler, dass es nicht nur englischsprechende Auslaender gibt, sondern auch Franzosen, Italiener usw. Unsere englischsprechenden JAIG-Freunde haben sich ueber das Thema Amateurfunk unterhalten und es wurde ein Foto mit der Schuelergruppe aufgenommen. Die Schuelergruppe freute sich sehr, denn damit war ihre "Aufgabe" erledigt.
Als wir zum vorangemeldeten Besichtigungsbesuch am Kaiserpalast ankamen, hatte auch der Regen aufgehoert. Unsere Begleiterin erklaerte die historischen Gebaeude und die gepflegten Gartenanlagen in gut verstaendlichem ("schoenem") Englisch. Der Kaiserpalast kann nur nach Voranmeldung besichtigt werden, ein Mann wurde abgewiesen, weil er keine Genehmigung hatte. Das hat uns leid getan. Durch diese Regelung (alle 30 Minuten Einlass) kann man die Anlagen in Ruhe besichtigen.
Anschliessend fuhren wir mit den Bus in Richtung Osten und besichtigten den Kiyomizu-Tempel. Danach fuhren wir in das Restaurant Mitoko in Gion. Dort wartete schon Kaneko Ogawa san, JN2WHR, die extra auf Gifu angereist war. Die Freunde aus Kansai, die sich fuer das Gion-Programm angemeldet hatten (Miyoshi-san, JA3UB, Ebihara-san, JA3ART, Murakami-san, JH3FNC und Dana, OK1XDD, die in Kyoto zur Zeit die Teezeremonie studiert), feierten mit uns. Waehrend des Abendessens genossen wir die japanischen Taenze der "Maiko"-san. Weil alle Teilnehmer das erste Mal eine "Maiko-san" erlebten, wurden natuerlich auch Erinnerungsfotos mit ihr gemacht. Dadurch sind wir erst ziemlich spaet - nach 21 Uhr - in unserem Hotel angekommen.
Am naechsten Tag, 25. 4., sind wir mit dem Bus - und versorgt mit "obento" - nach Nara gestartet. Gegen 10 Uhr kamen wir in Todaiji an, dort wartete bereits Matsumoto-san, JR4IMT, auf uns. Er hatte fuer uns deutschsprachige Broschueren vorbereitet. Guenter, DF9ZN, fragte, warum Matsumoto-san als Rufzeichen "JR4" in Kansai benuetzt. Matsumoto-san antwortete: "ich komme aus Tottori". Guenter sagte daraufhin: "in Tottori gibt es 4 Staedte". Matsumoto-san wunderte sich, dass Guenter so gut Bescheid wusste. Nach der Besichtigung des Dai-Butsu (groesster Buddha) - Nara ist auch Weltkulturerbe - kauften wir einen Dachziegel, den wir mit unseren Unterschriften "schmueckten". Im Nara-Park verspeisten wir unter freiem Himmel umringt von dort frei lebenden Rehen unser mitgebrachtes "obento". Nachmittags besuchten wir in Tenri das SHARP-Museum. Anschliessend fuhren wir ueber die Autobahn zum Horyu-ji Tempel. Dort besichtigten wir einige historische Gebaeude (Staatsschaetze) und lernten wieder vieles ueber die japanische Geschichte. Mit 30 Minuten Verspaetung starteten wir nach Osaka. Als wir im Hotel Awina ankamen, warteten Nishi-san (JK3IYB) und Nishima-san (JA3QUU) bereits auf uns. Wir erledigten sehr rasch unsere Anmeldung im Hotel und anschliessend machten wir uns auf den Weg zum Osaka International House. Dort wurden wir von vielen japanischen Freunden aus Kansai erwartet, u.a. Shima-san (JA3AA) und Miyoshi-san (JA3UB). An der "Empfangsparty" nahmen etwa 30 Freunde aus der Umgebung von Osaka teil. Als erstes wurden wir vom Geschaeftsfuehrer des International House begruesst. Nishi-san, der Vorstand des Radio-Clubs im International House richtete seine Begruessungsworte in deutscher Sprache an uns. Mit Shima-san stiessen wir mit Bier und Sake auf unseren Besuch an, dadurch wurde die Atmosphaere lockerer. Nach dem Essen fuehrten uns Miyoshi-san und Shima-san in die Clubstation im 3. Flur. Wir haben das "Bingo"-Spiel unter Leitung von Nishima-san ("Bingomeister") sehr genossen. Dieses Spiel wurde von Miyoshi-san (JR3MVF, XYL von JA3UB) und Yamashita-san (JA3HRV) mit vorbereitet. Willfried (DD6UMW) ueberreichte als Danke schoen an Nishi-san ein Andenken (Sonder-Wimpel).
Zum Schluss unter Shima-san’s Leitung klatschten wir rythmisch (3 - 3 - 7 mal) zum Abschied in die Haende. Als wir das Erinnerungsfoto in der Halle des International House aufgenommen hatten, war es wieder 21 Uhr vorbei.
Die vorher nicht erwaehnten Teilnehmer - die z.T. ihre Familien und Freunde mitgebracht hatten - waren: JA1FNO, JA3ATR, JA3BOA, JA3CZY, JA3DAU, JA3ECF, JA3TXZ, JA3USA, JE3XGD, JH3FFJ, JH3GAH, JH3GRE, JH3IJR, JI3DST, JO3LZG.
Am naechsten Morgen, 26. 4. fuhren wir mit dem Flughafenbus von Kamihon-machi zum Flughafen nach Kansai. Miyoshi-san, Nishima-san, Funaki-san (JI3DST) und Mieko (DD5KJ) und Bertin winkten zum Abschied. Wir kamen planmeassig am Airport an und wurden dort von Kurio-san (JA3ECR) erwartet. Kurio-san half uns bei den Abreiseformalitaeten und fruehstueckte mit uns gemeinsam.
Viele Funkamateure konnten sich trotz des kurzen - nur zwei Tage dauernden - Aufenthaltes in Kansai persoenlich kennenlernen und werden dies alles als schoene Erinnerung nach DL mitnehmen.
Gruppenfoto vor dem Shunkô-den Kaiserpalast in Kyoto Von li. n. re Reihe knieend JA3QUU, Friedel, DJ4SG, Minoka, DD6ULF,JA3AER Von li. n. re Reihe Stehend |
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Gruppenfoto mit Maiko-san im Restaurant Mitoko in Kyoto | |
Besichtigung des SHARP-Museums in Tenri (Nara) |
Gruppenfoto in der Horyu-ji Tempelanlage re-hi oben: JR4IMT |
Clubstation (JI3ZAG) im Osaka International House von li. n .re: DJ6DO, JA3UB, DF9ZN, JH3GRE, DG7YEO, JK3YB, JA3QUU |
Gruppenfoto in der Halle des Osaka International House |
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Abschied von Kurio-san (JA3ECR) am Kansei-Airport |
"Grainau, Muenchen und die Berliner Freunde
von Kunihiko Iki, DF2CW, #018 und Erika, #420
Wenn der Juni kommt, dann zieht es unsere Berliner Freunde in den Sueden - genauer ins Werdenfelser Land - in die Berge rund um Grainau. Und was dann passiert, wissen unsere Leser schon recht genau .... richtig, wir treffen uns in Garmisch. Dieses Mal war es unser "Trio", Thomas, (DH7TS), Willfried (DD6UMW) mit seiner XYL Monika.
Am Pfingstsonntag, 11. Juni, sassen wir bei Sonnenschein auf unserer Terrasse. Das Thema war ganz klar: unsere JAIG-Reise nach Japan, die Eindruecke und Erinnerungen wurden wieder sehr wach! Es gab ja so vieles zu "verarbeiten" und die Fotos wurden "begutachtet" und wir plauderten angeregt bis zum Abend. Den schlossen wir dann - dieses Mal - in einem gemuetlichen Gasthaus in Grainau ab.
Gut eine Woche spaeter , am 19. Juni sassen wir wieder - dieses Mal in groesserer Runde - in Muenchen im Biergarten des Braunauer Hofes zusammen. Mit von der Partie waren ausser dem Berliner "Dreigespann" und uns: Hans (DJ4AZ) mit seiner XYL, Manfred (DH1MAM) mit seiner XYL, Klaus (DL4LI) mit seiner XYL, Kazu (DJ0OQ). "Petrus" meinte es recht gut mit uns und bescherte uns einen wunderschoenen Biergartenabend. Wir erfuhren, dass unsere Berliner Freunde die "goldene Wandernadel von Grainau" erworben haben - alle Achtung - es ist ein schoenes Stueck "Beinarbeit" damit verbunden - was Funkamateure so alles koennen!!! Natuerlich war auch hier die JAIG-Reise nach Japan das aktuelle Thema und es ergab sich damit viel Gespraechsstoff - es wurde ein ganz interessanter, gemuetlicher Abend und es war ziemlich spaet, bis wir wieder zu Hause waren.
Und ........ bei der HAM Radio in Friedrichshafen sehen wir uns bald wieder!
"HAM Radio" 2000 in Friedrichshafen
von Kunihiko Iki, DF2CW, #018
Der erste Tag der HAM Radio war in Bayern ein Feiertag (Fronleichnam) und so gab es schon regen Besuch der Messe.
Wir fuhren zusammen mit Kazu (DJØOQ) an diesem heissen Sommertag nach Friedrichshafen. Per Funk verabredeten wir uns mit den Berliner Freunden und sie kamen zum Haupteingang; die Begruessung durch Thomas (DH7TS), Willfried (DD6UMW), Jens (DD6UWT) und Gaston (DL9TZ) war sehr herzlich! In der Halle herrschte "Glutofenhitze" (fast wie in Japan!) und uns standen die Schweissperlen auf der Stirn. Als erstes hiess es: Durst loeschen! Erst dann konnten wir mit unserem Rundgang durch die Hallen beginnen. Einige unserer Freunde besuchten uns schon an diesem Donnerstag am "Stammplatz" im Messerestaurant.
Viele unserer Freunde kamen bereits am Freitag zu uns, weil sie am naechsten Tag weiterreisen wollten. Auch Funkfreunde von anderen OV’s kamen auf ein Gespraech vorbei.
Der Samstag war unser "offizieller" JAIG-Tag, an unserem Stammtisch trafen sich Funkfreunde aus dem In- und Ausland und es gab viel zu erzaehlen und Erfahrungen wurden ausgetauscht.
Shimamoto-san, JA3USA ist unser "juengstes" JAIG-Mitglied, # 447. Auch ein Funkfreund aus Finnland, OH2BU, der mit Shimamoto-san zusammen in Bhutan (A52) eine DX-Pedition machte, besuchte unseren "Stammtisch".
Einige unserer Mitglieder hatten wohl den Termin oder den Ort unseres Treffens verschwitzt (im wahrsten Sinn des Wortes) und wir trafen sie in der Halle, als wir nachmittags auf dem Weg in unser nettes, gemuetliches Quartier waren.
Dieses Mal fuhren wir erst am Sonntag (bei Regen) wieder zurueck nach Muenchen.
von links nach rechts: Gaston Dl9TZ, Kazu DJØOQ, Shimamoto JA3USA, Karen, Mieko DD5KJ, Monika |
So ...... das waren unsere JAIG-News 62! In unserer naechsten Ausgabe gibt es weitere Berichte ueber unsere JAIG-Reise 2000 (in Form eines "Fortsetzungsromans") .... damit wir laenger von unseren Erinnerungen zehren koennen!