news55 deutsch/japanisch |
Herbstzeitlosen ...................
sind der letzte zarte Blumengruß des Jahres.
Dies gilt aber nicht für unsere JAIG-News, denn die gibt es noch einmal in diesem Jahr.
Die nächste Ausgabe ist schon die Einladung für das JAIG-Treffen 1999 in Regensburg;
das Datum steht bereits fest .... von Freitag, 7. bis Sonntag 9. Mai 1999.
Auf Vorschlag von Edith, DF7WU, haben wir mit der Redaktion der "DL-YL Informationen" den gegenseitigen Austausch unserer Info-Blätter vereinbart.
übrigens ....Kastanien.... Maronen.... Kuri .... sind in Deutschland und auch in Japan
eine sehr beliebte herbstliche Delikatesse.
Kastanien im leicht gesalzenen Reis mitgekocht = kuri-gohan, der in Japan sehr
gerne gegessen wird ... wie wär's, bitte ausprobieren.
vy 73 de DF2CW
HAM-RADIO HAMTRONIC
von Edith Gillrath, DF7WU, #297
Dies war die 1. HAM-Radio in Verbindung mit HAMtronic - aber das 49. internationale Bodenseetreffen der Funkamateure. Der DARC hat auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Aktionsprogramm angeboten. Da auf Wunsch von Messeleitung und Ausstellern der Beginn auf Donnerstag, d. 25.06. vorverlegt wurde, lief es zwar etwas mühsam an, war aber Freitag und Samstag einigermaßen gut besucht. Natürlich konnte man nicht alle interessanten Angebote und Vorträge wahrnehmen, aber es war für jedes Gebiet des breiten Spektrums unseres Hobbies etwas vorhanden.
Das Treffen der JAIG - Deutsch-Japanische Freundschaft - unter Leitung von Kunihiko Iki - DF2CW - durfte ich jedoch nicht versäumen. Das ist schon gute eingeführte Tradition! Ca. 50 Mitglieder der JAIG trafen sich im Messe-Restaurant, zu einem Erfahrungsaustausch und zwanglosem "Plausch". Dabei konnten auch 3 Neuzugänge verbucht werden. Es macht immer wieder Spaß alte bekannte Gesichter wiederzusehen und neue kennenzulernen. Die Zeit verging viel zu schnell, denn eigentlich wollte ich noch zum Treffen der DOK-Börse bei Bernd Tegeder - DL1BKL - gehen. Doch das schaffte ich nicht mehr. Meine Uhr zeigte bereits 13 Uhr 40 und um 14 Uhr begann das YL-Treffen in Halle 2 Saal A. Also hieß es von den Freunden der JAIG Abschied nehmen mit der Versicherung beim nächsten Jahrestreffen, das wohl in Regensburg stattfinden soll, wieder dabei zu sein.
Das traditionelle YL-Treffen auf der HAM darf jedoch nicht unerwähnt bleiben. 150 - 200 YL's und XYL's kommen doch jeweils zusammen. Und wenn man durch die Reihen ging, hörte man viele Sprachen. Diesmal war überwiegend Europa aus Ost und West, Süd und Nord vertreten - insgesamt 31 Ausländerinnen. Brigitte - DF1GBB - in der Leitung des Treffens in dieser Größenordnung zwar noch ein Newcomer, schaffte es sehr geschickt und souverän.
Sigrid -DL3LG- wurde für 50jährige Mitgliedschaft im DARC die goldene Ehrennadel verliehen, die der 1. Vorsitzende, Karl Vögele - DK9HU - persönlich überreichte. Besonders anerkennend hervorgehoben wurde die langjährige Tätigkeit für die DL-YL-Info von Marlies - DF5VW -. Sie erhielt noch ein besonderes "Dankeschön" vom Bodenseeclub P 03.
Nach dem offiziellen Teil wurde Sigrid gebeten, etwas aus ihrem Funkerleben zu erzählen, was sie mit Charme und Esprit machte. Kein Mensch sieht ihr die vollendeten 69 Lenze an!
Als Fazit kann man sagen: Es war zweifellos ein schönes Amateurfunker-Treffen. Ob allerdings die Rechnung der Tagungsleitung und der Aussteller aufgegangen ist, wage ich zu bezweifeln. Offiziell wurde ein Besucherrückgang verzeichnet. Das muß aber nicht symptomatisch sein. Manches braucht eine längere Anlaufzeit, bis sich Erfolg einstellt. Was wird man sich wohl für die nächste HAM einfallen lassen? Es ist dann das 50. internationale Bodenseetreffen des Amateurfunks und findet von Donnerstag, den 24.06. bis Samstag, den 26.06.1999 statt.
Wir wollen wieder dabei sein - Ihr auch?!
HAM FAIR ‘98 in Tokio Big Sight
von Ohori, Tadashi - JR0DLU, #086 / Ohori, Hiromi - JI0SBR, #361
(diesen Beitrag haben wir in deutscher Sprache erhalten)
Die HAM FAIR, die wir seit langer Zeit sehnlich erwartet haben, hat vom 21. bis 23. August in Tokio Big Sight mit großem Aufwand stattgefunden. Die Messe, die man als "Die Sommerfeier für Amateur-Funker" bezeichnen kann, war diesmal wirklich ein großes Fest mit den 249 beteiligten Ausstellern, nicht nur für Funkamateure sondern auch für Firmen. Während der Messe war auch unser JAIG-Laden geöffnet und hat eine lebhafte Rolle gespielt.
An der Wand des Ladens haben wir ein großes Symbol der JAIG-Marke, schöne Landschaften der BRD, ein paar Bilder vom JAIG-Treffen ‘98 in Gosen bei Berlin gesehen. Wenn wir die Fotos sehen, denken wir immer an das Treffen in Gosen zurück.
In dem Laden sind einige Funkgeräte, ausländische Funk-Zeitschriften, Softwares usw. ausgelegt worden, die unsere Mitglieder für den Verkauf mitgebracht haben. Es hat guten Absatz gefunden. Frau Noriko-san (JQ1 NRO), Ehefrau von Nakajima -san (JA9IFF) hat viele schöne handgemachte Trockenblumen nebeneinandergestellt, damit hat sie eine schöne europäische Atmosphäre geschaffen.
JA1HIS, JI0SBR, JE1BQE, JR0DLU, JQ1NRO
JA9IFF
Am ersten Tag Abend, 21. August, hat in einem Hotel in Tokio unser jährliches JAIG-Treffen stattgefunden. Unsere größte Freude war, Wiedersehen seit dem Treffen vor einem Jahr mit vielen Freunden zu feiern, die wir nur bei dieser Gelegenheit treffen können.
In diesem Jahr sind vier Freunde aus dem Ausland zur Party gekommen, Naguro-san (DL6FDB) aus Deutschland, Ohbo-san (PA3FHA) aus Holland, Matsuoka-san (HA/JF1SAG) mit seinem Freund Pista-san (HA5DQ) aus Ungarn, worüber wir uns sehr gefreut haben. Pista-san ist vor ein paar Wochen hier in Japan gekommen, weil sein Sohn eine Japanerin geheiratet hat. Nach dem Besuch ist er allein direkt hierher nach Tokio zur HAM-FAIR gekommen. Er hat auch gesagt, daß er ein großer Japanfreund und hauptsächlich CW Operator ist.
JA0AW, JQ1HBT, JG1GWL, JA3PE, PA3FHA, JA1QGT, DL6FDB, JA1FY, JA1OYP, JA1DKN, JA1MYW, 7J1AOS, JA1BNW
JA9IFF, 7M1PVH, JA4HL, JQ1NRO, HA/JF1SAG, HA5DQ, JR0DLU
In diesem Jahr konnten wir die HAM FAIR nur an einem Tag besuchen. Trotzdem haben wir dabei viel Spaß gehabt .
In der Nähe unseres Ladens haben Ehepaar Endo-san (JA0BSL/JG0NTX) und Watanabe-san (JG1GEW) ihren Laden "South Eastern DX Club" geöffnet. Wir fanden, daß der Laden ein großer Erfolg war, sie waren immer beschäftigt.
Also, treffen wir uns wieder bei der HAM FAIR im nächsten Jahr!
Besuch aus Saga
von Kuni, DF2CW, #18
Der 13. ist nicht immer ein schlechter Tag, sondern sehr oft auch ein "Glückstag". Es war Sonntag, der 13. September, als ich unsere Freunde aus Saga, Katsuki-san (JA6EV) mit seiner Ehefrau (JJ6GVX) vom Flughafen Erding abholte. Katsuki-san war beruflich in Nordeuropa unterwegs und nützte die Gelegenheit, um sich mit Funkfreunden - z.B. in Berlin und Marburg - zu treffen. Leider hat es der Wettergott nicht besonders gut gemeint und schickte kühles Regenwetter nach München.
Auch am Montag hellte sich der Himmel nicht auf und so wurde ein Einkaufsbummel durch München gemacht. Abends ging es zum Essen, wohin wohl? Na klar, in "unser Stammlokal", die Pekingente. Da einige unserer Münchner Freunde verhindert waren, wurde das Wiedersehen im kleineren Kreis gefeiert.
v.li.n.re.: DJ9WH, DH1MAM, Erika |
Am Dienstag ging es dann nach Mittenwald. Um dem Musikfreund Katsuki-san eine Freude zu machen, wurde eine Geigenbauwerkstatt besucht. Der Geigenbaumeister Sprenger freute sich über den Besuch aus Japan und erzählte viel über die Geschichte des Geigenbauens in Mittenwald. Die größte Freude für Katsuki-san war aber das Spielen auf den verschiedenen Geigen. Jedes Instrument hat seinen ganz eigenen, sozusagen "persönlichen" Klang. Auf dem Foto spielt Katsuki- san auf einer über 100 Jahre alten "Klotz"-Geige. Mit diesem Besuch ging ein jahrelang gehegter Herzenswunsch endlich in Erfüllung.
Nach diesem Ausflug in die "Musikwelt" wurde eine gemütliche Kaffepause bei uns in Garmisch eingelegt. Die Berge hatten ihre "Tarnkappen" übergezogen, Garmisch lag plötzlich im "Flachland". Nach einem deftigen Abendessen in einem typisch bayerischen "Wirtshaus" fuhren wir zurück nach München.
Die Zeit war - wie immer - viel zu kurz und so hieß es am Mittwoch nach dem Frühstück wieder Abschied nehmen. Der Wunsch nach einem Wiedersehen begleitete unsere Freunde auf dem Flug zurück nach Japan.
Wanderung in der Höllentalklamm
von Willfried Pareigat, DD6UMW, #395
Man kann es schon fast als Tradition bezeichnen, aber jedesmal wenn wir in Grainau sind, gibt es zwei Orte, die auf jeden Fall aufgesucht werden: Die Zugspitze und die Höllentalklamm. Wir, das waren diesmal Ulf (DD6ULF), Thomas (DH7TS), meine Frau Monika und ich.
Nun könnte man meinen, daß nach so vielen Jahren es langsam langweilig wird:... immer wieder auf die Spitze, immer wieder in die Klamm... .
Bis jetzt ist kein Jahr wie das andere gewesen. Jedesmal gab es irgendwelche Veränderungen, die unsere Touren abwechslungsreich und interessant machten.
Dadurch, daß wir immer nur knapp 4 Tage zur Verfügung haben, wird das Programm in groben Zügen schon vorher festgelegt. Vor Ort bei Kenntnis der konkreten Situation werden dann die Einzelheiten geklärt.
Genauso war es auch diesesmal wieder.
Das ausgezeichnete Wetter bescherte uns nicht nur eine herrliche Fernsicht von der Zugspitze und Funkverbindungen zwischen Florenz und Bonn sondern verhieß auch beste Bedingungen für die Wandertour durch die Höllentalklamm.
Montag, der 22.06.98, war unser Wandertag.
Wie immer wurde ausgiebig gefrühstückt.
Mit der entsprechenden Ausrüstung im Rucksack marschierten wir von Grainau auf dem kürzesten Weg zur Höllentalklamm.
Wir hatten uns eine touristische Wanderkarte besorgt und konnten so sicher unseren Weg finden. Trotz einer Wolkendecke betrug die Lufttemperatur ca. 23øC. Erst im Wald sank die Lufttemperatur auf 18-20 øC. So kam wir zügig voran und erreichten nach 4,5 km die Höllentalklammhütte. Hier wurde die erste größere Rast gemacht. Bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Obstkuchen genossen wir den herrlichen Blick in das Tal Richtung Garmisch- Partenkirchen. Wir hatten hier immerhin schon eine Höhe von 1100m üNN erreicht.
Diese Hütte war sozusagen das Eingangstor zur Höllentalklamm.
Die Höllentalklamm ist eine tiefe Spalte zwischen dem Waxensteingebirge und dem Ausläufer der Alpspitze. Ende des vorigen Jahrhunderts wurde diese Gebirgsspalte erschlossen und für Besucher während der Sommerzeit begehbar gemacht. Etwa 1,5 km wird man durch Spalten und Tunnelgänge geführt. Ständig fällt mal mehr, mal weniger Wasser nieder. Man hat das Gefühl, durch einen kilometerlangen Wasserfall zu laufen. Das ständige Tosen des Wassers am Grund der Felsenspalte erzeugt ein beklemmendes Gefühl. Gleichzeitig aber verspürt man so ein berauschendes Kribbeln im Bauch - Ehrfurcht und Staunen über diese grandiose Natur. So etwas kann man nicht beschreiben. So etwas muß man erleben. Nach etwa 1500m verbreiterte sich die Spalte und öffnete sich zu einem wunderschönen Tal mit Blick auf die Steilhänge der Zugspitze.
Wir machten eine kurze Pause, um die Regenschutzkleidung auszuziehen, die wir uns an der Höllentalklammhütte vor dem Einstieg angezogen hatten.
Inzwischen stand die Sonne fast senkrecht und der weitere Aufstieg trieb uns den Schweiß auf die Stirn und sammelte sich an den unmöglichsten Körperstellen. Da boten die Reste riesiger Altschneefelder eine willkommene Abkühlung.
Unser nächstes Ziel war die Höllentalanger-Hütte in etwa 1400m Höhe.
Unser Weg führte an Schneeresten vorbei durch das Höllental, auf dessen Sohle eigentlich ein Bach fließen müßte. Jedenfalls war es im vorigen Jahr noch so. Jetzt war das Bett völlig trocken und als wir an der Hütte ankamen, war von den Flußbett nichts mehr zu sehen, denn es war durch eine Geröllhalde verschüttet.
Offensichtlich eine Folge des geringen Niederschlags im letzten Winter.
In der Angerhütte machten wir die nächste große Rast. Nach dem Mittagessen und einem zünftigen "Radler" schauten wir uns den jetzt noch vor uns liegenden Weg auf unserer Karte an. Für uns war klar, die letzte Seilbahnabfahrt vom Osterfeldkopf müßten wir locker schaffen. So gegen 13.30 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung Osterfeldkopf/Seilbahnstation. Der Weg war gut begehbar und so kamen wir zügig voran. Nach einiger Zeit wurde der Weg steiler und wir bekamen die Steigung zu spüren.
Der Weg führte unmittelbar am Steilhang entlang und verlangte die ganze Aufmerksamkeit für einen sicheren Tritt und festen Halt. Wir mußten öfter Pausen machen und jedesmal, wenn wir anhielten und uns umblickten, waren wir fasziniert über die erreichte Höhe und den herrlich Ausblick.
Der Blick auf die Uhr trieb uns aber weiter und höher.
Und genau da lag auch das Problem:
Nach unserer Karte hätte es hier irgendwo durch den Berg gehen müssen, d.h. eine Schlucht oder Felsspalte müßte zur anderen Seite des Berges führen. Aber hier war weit und breit nichts ähnliches zu sehen. Anfangs trösteten wir uns mit dem Gedanken, daß wir noch höher müßten und noch den Felsen und den Felsen umgehen müssen und dann wird der Durchbruch schon kommen.
Als wir schon die Baumgrenze unter uns hatten, kam uns eine Gruppe von Bergwanderern entgegen. Da schöpften wir wieder Mut und kletterten weiter. Ja, kletterten , denn der Weg hatte sich in einen Pfad verwandelt und nach einiger Zeit blieb von dem Pfad nur noch eine Spur übrig, die obendrein auch noch ausschließlich aus Schotter und Geröll bestand. Der Anstieg war inzwischen so stark geworden, daß wir immer öffter die Hände für die Absicherung zu Hilfe nehmen mußten.Wir hatten aber Gott-sei-Dank die richtigen Schuhe an.
Inzwischen kämpfte jeder mit sich und dem Zweifel, ob wir überhaupt das Ziel erreichen würden, geschweige dann rechtzeitig.
Diese Zweifel und die nun merkliche körperliche Anstrengung erschwerten den weiteren Aufstieg ungemein. Anfangs habe ich versucht, die Zweifel der anderen mit Optimismus zu zerstreuen aber spätestens an der Schneegrenze, wo die ersten Schneefelder uns den Weg versperrten und augenscheinlich keine Schlucht und keine Spalte zu erkennen war, kam auch ich nicht mehr gegen diese Zweifel an. Also wurde der weitere Aufstieg erstmal gestoppt. Die bisherige Anstrengung war allen ins Gesicht geschrieben und jeder hatte noch mit seinen ganz individuellen Problemchen zu kämpfen. Der Blick auf die Uhr und die geschätzte Aufstiegszeit bis zu dem von uns vermuteten Durchstieg durch den Felsen führte zu der Schlußfolgerung, daß wir die letzte Seilbahn nicht mehr erreichen würden. Das würde heißen, daß wir auf dem Osterfeldkopf übernachten müßten. Ob das überhaupt ginge, war aus dem Kartenmaterial nicht erkennbar. Wieder Zweifel........!
Eine andere Tatsache, die wir während der Anstrengungen des Aufstiegs gar nicht so wahrgenommen hatte, beflügelte dann aber unsere Entscheidungsfindung erheblich:
Der Himmel hatte sich zugezogen und ein dunkles Wolkenfeld umhüllte die Berge und ließ unser Ziel im dichten Nebel verschwinden. Der Gedanke, im dicken Nebel in 2000m Höhe durch die Felsen zu klettern ließ einem dann doch schon die "Haare zu Berge" stehen. Damit war die Entscheidung klar: Wir gehen zurück !
Mit einer gewissen Erleichterung, denn das Ziel war wieder klar und faßbar, begannen wir den Abstieg.
Erst jetzt merkten wir, daß wir unseren ungeübten Körpern etwas viel zugemutet hatten. Die Muskeln und Gelenke der Beine meldeten sich mit kräftigen Signalen, die mit jedem Schritt stärker wurden. Man sagt ja , daß das Abwärtsgehen anstrengender sei als das Aufwärtsgehen aber ich sage, es ist eine Tortour. Ich habe jede Gangart ausprobiert, um meine schmerzenden Kniegelenke zu entlasten. Zeitweise bin ich rückwärts gegangen - es muß ein tolles Bild gewesen sein. Ich tröstete mich damit, daß es den anderen nicht viel besser ging.
Als wir in der Angerhütte wieder ankamen, saß die Bergwandergruppe, der wir unterwegs begegnet waren, auch noch dort. Da sie offensichtlich den gleichen Weg gegangen sind wie wir nur in umgekehrter Richtung, fragten wir, wie lange es noch gedauert hätte und ob wir es bis zur letzte Seilbahn noch geschafft hätten von der Stelle aus, wo wir uns getroffen hatten. Sie meinten lächelnd, es wäre etwa der halbe Weg gewesen und etwas ernster fügten sie hinzu, die Seilbahn hätten wir auf keinen Fall geschafft. Im übrigen hätten sie sich schon gewundert, daß wir dort ohne Kletterausrüstung auf dem Spurpfad waren, denn für den Durchstieg sei eine wenn auch einfache Kletterausrüstung nötig gewesen.(das zum Thema touristische Wanderkarte, diese wies den Weg als mittleren Schwierigkeitsgrad aus...)
Wir lächelten verständig und dankbar zurück. Innerlich wurde wohl jeder etwas blaß..........!
Den Rückweg durch die Höllentalklamm mit dem ewig rieselnden Wasser konnten wir gar nicht richtig genießen.
Eine kleine Erleichterung brachte ein kräftiger Schluck "Enzian", den wir in der Höllentalklammhütte zum Abschied tranken.
Nachdem wir glücklich und kapputt im Hotel wieder angekommen waren, gönnten wir uns ein paar Minuten zur Erfrischung.
Aber wir ließen es uns auch an diesem Abend nicht nehmen, mit einem angemessenem Abendbrot in einer der vielen gemütlichen Gaststätten, natürlich bei einem zünftigen "Hefeweizen", diesen Tag ausklingen zu lassen.
73 de Willy DD6UMW
IARU Region I VHF Contest 1998
von Willfried Pareigat, DD6UMW, #395
Der sogenannte "Zwei-Meter-Kontest" Anfang September ist inzwischen der dritte allgemein anerkannte Höhepunkt unseres OV-Lebens, insbesondere für die Field-Day-Crew DF0BLM.
Der aufmerksame Leser fragt sich nun:" Nanu....., der dritte?
Welches sind der erste und zweite?"
Aber,aber, liebe OM's, schon wieder vergessen...?!
Na gut, wir wiederholen ....:
Der erste allgemein anerkannte Höhepunkt unseres gemeinsamen wunderschönen Hobby's in jedem Jahr ist und bleibt (wenn nicht gerade mal ein JAIG-Treffen zu organisieren ist) der.....naaa?
Natürlich, der Himmelfahrts-Fielday! Hier wird ganz unkompliziert, auf ganz natürlicher Weise der große Bogen zwischen Hochfrequenz und Hochprozent gespannt. Bei diesen Gelegenheiten sollen schon die ersten UFO's gesichtet worden sein.
Der zweite allgemein anerkannte Höhepunkt unseres Hobby's in jedem Jahr ist die Fahrt zur Ham Radio Messeveranstaltung in Friedrichshafen am Bodensee. Bevor wir uns ins Messegewühl stürzen, geniessen wir noch ein paar Tage der Erbauung in Grainau mit obligatorischer Auffahrt auf die Zugspitze und Wanderungen in herrlichen Alpentälern.
Einige von uns haben die Chance, am jährlichen JAIG-Treffen teilzunehmen. Es findet normalerweise im März oder April jeden Jahres statt aber immer in einem andern Ort irgendwo in Deutschland. Deshalb ist eine regelmäßige Teilnahme meistens nicht für alle möglich.
Ja, und der dritte allgemein anerkannte Höhepunkt ist der bereits erwähnte Zwei-Meter-Kontest Anfang September.
Ein Höhepunkt war es diesmal insofern, als daß wir unseren großen Antennenmast bis auf zwei Elemente komplett aufgebaut hatten.
Damit waren unsere Antennen mehr als doppelt so hoch wie im vorigen Jahr. Und das war auch an den Empfangsparametern eindeutig zu spüren.
Aber bevor wir "on-air" gehen konnten, waren Nervenstärke und Improvisationstalent unsere Crew gefordert, eben der ganz normale Field-Day-Wahnsinn!
Bei den sogenannten "Bodenproben" funktionierte alles tadellos. Aber kaum war alles oben auf dem Mast gab es die merkwürdigsten Phänomene: Wenn jemand den Mast berührte, kribbelte es ganz plötzlich aber regelmäßig immer dann, wenn der Mastvorverstärker mit Strom versorgt wurde. Also wurde der Mast wieder runtergebaut, Vorverstärker abgebaut und überprüft - funktioniert tadellos, kein Fehlerstrom!
Als nächstes wurde das Antennenkabel überprüft (hierüber läuft die Stromversorgung des Mast-VV) - auch alles in Ordnung!
Eine Spannungsmessung am Mast gegenüber Erde ergab einen Spannungsabfall von ca.36V mit einem Stromfluß von ca.1mA. Oha, da ist der Wurm drin ....!
Jetzt machten wir Jagd auf Spannungsabfälle und wurden auch fündig:
Alle Gerätegehäuse standen mehr oder weniger unter Spannung!
Dolle Sache...!
Das kann eigentlich nur einen Grund haben......... na klar!
Das Verlängerungskabel für die Hauptstromversorgung wurde ausgewechselt und siehe da - kein Kribbeln, keine Gehäusespannung, alles wieder in Ordnung! Schnell wurde alles wieder zusammengesetzt und der Mast konnte wieder hochgebaut werden. Und es funktionierte alles wunschgemäss. Selbst das Bangen um ein ordentliches Stehwellenverhältnis erwies sich als unbegründet: SWR: 1:1,und ein bischen. Jetzt noch die Sprechgarnitur angesteckt und ....nanu?
Wieso passen die 6mm-Klinkenstecker der Kopfhörer nicht in die 6mm-Klinkenbuchsen des Verteilers?
Na ganz einfach, weil der Kopfhörer das orginale Gerätezubehör ist und der Verteiler von einem anderen Hersteller kommt. Der Unterschied macht genau 0,8mm im Klinkendurchmesser aus. Unser mobiles Ersatzteilsortiment konnte uns auch nicht weiterhelfen. Es blieb letztlich nichts anderes übrig als aus Drahtstücken die entsprechenden Verbindungen herzustellen und mit Klebeband provisorisch zu befestigen. Und um es gleich vorweg zu nehmen, es funktionierte bis zum Schluß fehlerfrei.
So konnten wir doch noch in geplanter Weise den Contest durchführen. Die Ergebnisse sind im Anhang dargestellt.
Die Conteste sind für die OM's, die daran teilnehmen "Full-time-jobs". Aber nicht alle OM's machen den Contest mit.
Die Mitglieder unserer Crew beschäftigen sich noch mit anderen interessanten Dingen z.B. mit alternativen Methoden der Stromversorgung (Wind- u. Sonnenenergie), mit funkferngesteuerten Fahrzeugmodellen, die eine Mini-TV-Kamera transportieren, deren Bildübertragung via ATV auf 13cm am Monitor verfolgt werden kann (Pathfinder-System), oder mit Drachenfluggeräten, die Lasten tragen können.
Hier können eben Dinge aufgebaut und probiert werden, die zu Hause unmöglich realisierbar sind. Mancher OM bringt seinen Hund mit, andere ihre Kinder und ganz mutige ihre Frau.
Es vergeht nicht ein Contest oder Field-Day, an dem nicht zufällig oder ganz gezielt gekommene Besucher uns zuschauen, Fragen stellen und die eine oder andere allgemeine oder sogar fachliche Diskussion anregen. Es gibt Besucher, die schauen mit Wehmut, wie uns scheint.
Es gibt auch welche die lächelnd den Kopf schütteln und es gibt sogar noch solche, die noch immer nichts begriffen haben.
Was soll's, wir zeigen allen, daß es uns großen Spaß macht und hoffen immer, daß es auch andere ansteckt.
73 de Willy, DD6UMW